PINOTAPE Anleitung: Handgelenk tapen - Karpaltunnelsyndrom
Das sogenannte Karpaltunnelsyndrom entsteht, wenn der Medianusnerv im Handgelenk eingeengt wird. Das geschieht oft durch wiederholte Belastungen, Verletzungen oder Entzündungen. Typische Symptome wie Schmerzen, Kribbeln und Taubheitsgefühle in den Fingern beeinträchtigen den Alltag vieler Menschen stark, sodass es wichtig ist, frühzeitig aktiv zu werden und die Beschwerden gezielt zu lindern.
Neben Schonung und gezielten Übungen kann auch kinesiologisches Tape als Unterstützung dienen, indem es das Handgelenk stabilisiert und den Druck auf den Nerv reduziert. In unserer Video-Anleitung zeigen wir Schritt für Schritt, wie das Tape richtig angelegt wird, um die Beschwerden zu lindern. Die Technik ist einfach erklärt – so kannst du direkt loslegen und deinem Handgelenk etwas Gutes tun!
Unsere Anleitung zum Tapen des Handgelenks
PINOTAPE Anleitung Ellenbogengelenk bei Tennisarm tapen
Produkte, die wir im Video verwenden:

Anleitung
Tape-Anlage bei einem Karpaltunnelsyndrom
Benötigt:

3 x l-Zügel

1 x Cross Tape

Fiskars Schere
1 | Lege zunächst ein Cross Tape auf den Karpaltunnel: Dabei das Handgelenk maximal möglich vordehnen und das Cross Tape auf die gedehnte Position legen |
2 | Schneide einen 30 cm langen Streifen Kinesiologie-Tape zu. Halbiere den Streifen längs in der Mitte und runde die Ecken ab. |
3 | Nimm dir einen halbierten Tape-Streifen und reiße das Trägerpapier ca. 2 cm vor einem der Enden ein. Klebe dieses ohne Zug an der Handinnenfläche fest (Basis). |
4 | Nun wickelst du das Kinesiologie-Tape von der Handinnenfläche mit maximalem Zug über das Handgelenk und lässt es Richtung Epicondylus lateralis auslaufen. |
5 | Nimm dir den zweiten halbierten Tape-Streifen und reiße das Trägerpapier wieder ca. 2 cm vor einem der Enden ein. Lege dieses Ende auf der Außenseite der Handlfäche von der ulnaren Seite auf. |
6 | Jetzt legst du das Kinesiologie-Tape wieder mit maximalem Zug über das Handgelenk und lässt das Tape ohne Zug auslaufen. |
7 | Schneide dir einen 10 cm langen I-Zügel zu und runde die Ecken ab. |
8 | Reiße das Trägerpapier in der Mitte ein und dehne dein Handgelenk vor. Zur Unterstützung der Entlasung im Karpaltunnel legst du den Zügel mit der Schmerztechnik und maximalem Zug über das Cross Tape auf und lässt es ohne Zug über die Seiten auslaufen. |
Definition: Das Karpaltunnelsyndrom
Das Karpaltunnelsyndrom zählt zu einer der häufigsten Nervenkompressionssyndromen und betrifft in erster Linie das Handgelenk. Der sogenannte Medianusnerv, der durch den engen Karpaltunnel (einen Durchgang, durch den Sehnen und Nerven von Unterarm zur Hand ziehen) verläuft, wird dabei eingeengt. Wird der Druck in diesem Bereich beispielsweise durch Schwellungen oder Entzündungen zu groß, kann es zu den typischen Beschwerden kommen, die viele Betroffene stark im Alltag sowie im Beruf einschränken.
Ursachen & zusätzliche Risiken für ein Karpaltunnelsyndrom
Die Ursachen für das Karpaltunnelsyndrom können verschieden ausfallen. Besonders häufig treten die Beschwerden dann auf, wenn die Hände und Handgelenke durch repetitive Bewegungen oder dauerhafte Belastungen überbeansprucht werden. Tätigkeiten wie das Tippen, Schrauben, Nähen oder auch bestimmte Sportarten fördern die Entstehung. Zusätzlich können auch Verletzungen oder Brüche am Handgelenk sowie entzündliche Erkrankungen wie Rheuma den Karpaltunnel verengen und auch eine Schwangerschaft kann durch hormonelle Veränderungen und Wassereinlagerungen das Risiko erhöhen.
Wie äußert sich das Karpaltunnelsyndrom?
Die Beschwerden beim Karpaltunnelsyndrom entwickeln sich meist schleichend und können zu Beginn leicht mit muskulären Verspannungen verwechselt werden. Die Symptome werden mit der Zeit jedoch typischer und stärker spürbar:
Wichtig:
Die Symptome treten nicht immer gleichzeitig auf. Gerade im Anfangsstadium sind es oft nur schwer einzuordnende Empfindungen, die im Verlauf stärker und dauerhafter werden. Wer jedoch frühzeitig handelt, kann die Beschwerden lindern und verhindern, dass sie am Ende chronisch werden.
So kann Tape bei einem Karpaltunnelsyndrom helfen
Die Anwendung von kinesiologischem Tape kann bei einem Karpaltunnelsyndrom dabei helfen, die typischen Beschwerden wie Schmerzen und Kribbeln zu lindern. Das Tape wirkt dabei auf mehreren Ebenen: Es kann nicht nur die umliegende Muskulatur im Bereich des Handgelenks stabilisieren, sondern auch die Durchblutung fördern und dabei helfen, den Druck auf den empfindlichen Medianusnerv zu reduzieren. So werden die Symptome oft weniger stark wahrgenommen.
Wichtig: Das Tape heilt nicht direkt den Nerv, sondern sollte als ergänzende Maßnahme im Rahmen einer ganzheitlichen Behandlung eingesetzt werden. Es unterstützt die natürliche Bewegung und trägt dazu bei, dass die Hand besser stabilisiert wird, ohne die Beweglichkeit einzuschränken. Das Tragen des Tapes wird meist als angenehm und hilfreich empfunden, besonders in Kombination mit gezielten Übungen und einer angepassten Belastung.
Tapen bei einem Karpaltunnelsyndrom ist eine schonende, praktische Methode, die Schmerzen und unangenehme Empfindungen in Ergänzung zu therapeutischen Maßnahmen wie der Physiotherapie mildern kann.
Behandlungsmethoden neben dem Tapen
Neben der Anwendung von kinesiologischem Tape gibt es verschiedene weitere Behandlungsmöglichkeiten, die bei der Linderung der Beschwerden helfen können. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die Anpassung der Belastung, das heißt, repetitive oder belastende Bewegungen des Handgelenks sollten reduziert oder ergonomisch verändert werden, um so den Druck auf den Karpaltunnel zu verringern.
Physiotherapie
Professionelle Betreuung durch eine Physiotherapie kombiniert manuelle Techniken mit Übungen und kann auch Tape-Anwendungen integrieren.
Gezielte Übungen
Mobilisations- und Dehnübungen für das Handgelenk und die Finger können die Beweglichkeit fördern und den Nerv entlasten. Viele Physiotherapeuten empfehlen außerdem nervengleitende Übungen, die dabei helfen, die Gleitfähigkeit des Medianusnervs im Tunnel zu verbessern.
Schienenbehandlung
In akuten Fällen kann auch eine Schiene sinnvoll sein, die das Handgelenk in einer neutralen Position stabilisiert. Besonders nachts kann das die Symptome lindern. Die Schiene verhindert eine Überstreckung oder Abknickung des Handgelenks, was den Druck im Karpaltunnel reduziert.
Operation
Erst wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen oder die Symptome sehr stark sind, wird eine operative Behandlung in Betracht gezogen. Das engere Band des Karpaltunnels wird dabei durchtrennt, um den Nerv dauerhaft zu entlasten.
Karpaltunnelsyndrom vorbeugen
Auch wenn sich ein Karpaltunnelsyndrom aufgrund des Berufs oder Hobbys nicht immer vermeiden lässt, gibt es einfache Maßnahmen, die zur Vorbeugung beitragen können. Wer im Alltag auf ergonomisches Arbeiten achtet, regelmäßige Pausen einlegt und seine Hände zwischendurch mit gezielten Dehnübungen entlastet, kann die Strukturen im Handgelenk langfristig schützen. Auch kinesiologisches Tapen kann vorbeugend wirken, zum Beispiel bei belastenden Tätigkeiten im Büro oder im Handwerk. Erste Anzeichen lassen sich so oft frühzeitig abfangen, bevor sie zu chronischen Beschwerden werden.
FAQ
Die Schmerzen sitzen meist in der Hand und im Handgelenk, häufig mit Ausstrahlung in den Arm. Sie treten besonders nachts oder bei belastenden Tätigkeiten auf.
Das Karpaltunnelsyndrom zeigt sich durch Kribbeln, Taubheitsgefühle und Schmerzen in Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Auch Kraftverlust oder Unsicherheit beim Greifen können im Velauf auftreten.
Daignostiziert werden kann das Karpaltunnelsyndrom durch eine klinische Untersuchung, einen Nervenleitgeschwindigkeitstest (EMG) und ggf. Ultraschall.
Zur Besserung können Schonung, eine Handgelenksschiene (besonders nachts) oder entzündungshemmende Medikamente beitragen.


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